Wenn jemand der Erste sein will, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener.
Markus 9,35
Es tut gut, wenn wir spüren, dass wir etwas bewegen können, Erfolg und Einfluss haben und Anerkennung bekommen. Ja, das ist gut und wichtig. Wir sind ja keine Roboter ohne Empfindungen. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Denn sehr leicht wird man überheblich und schielt auf eine besonders wichtige Position mit noch mehr Einfluss, oder man wird neidisch auf andere, die einfach besser dastehen.
Mit diesen Hintergedanken wird ein vertrauensvolles Miteinander immer schwieriger. Deshalb ist es tröstlich, dass es selbst unter den Jüngern solche Tendenzen gab. Jesus sagen sie das aber nicht. Doch er kriegt es mit, nimmt ihre Gedanken auf und setzt ganz andere Maßstäbe dagegen:
„Der steht bei mir ganz oben, der mit seinem Leben dienen will.“
Deswegen ist Jesus ganz unten zu finden. Er kümmert sich um die, die nichts vorzuweisen haben und gibt ihnen ihre Würde und Selbstachtung zurück. Und das soll auch der Maßstab für uns sein.
Quelle: Neukirchener Kalender 2024
Es fällt mir nicht schwer, mich hinten anzustellen oder zu erkennen, dass ich mit nichts angeben kann und nicht besser bin als andere. Meistens zumindest. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob der Grat zwischen “Dankbarkeit für Fähigkeiten” und “Das Empfinden einer unterschwelligen Arroganz” nicht recht schmal ist.
Es ist gut, sich immer wieder zu erinnern und Demut einzuladen. Der Heilige Geist lehrt auch hier immer wieder sanft, aber bestimmt. Es ist ein Prozess und erfordert neben Mut auch Vertrauen und Geduld.
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