Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?
Jeremia 23,23
Das Volk, das Gottes Worte zu hören bekommt, ist in einer verzweifelten Situation. Die Großmacht Babylon wird Krieg über die Gegend bringen, und viele Menschen werden in die Verbannung geschickt werden.
Neben Jeremia gab es noch andere Propheten. Aber sie beruhigen die Menschen mit der Erinnerung an die Vergangenheit. Gott hatte doch seinem Volk vor Zeiten das Land und die Zusage gegeben, ihm für immer nahe zu sein. Jeremia dagegen muss eine ganz andere Botschaft verkündigen: Der um sich greifende Götzendienst treibt die Menschen von Gott weg und entfremdet sie von ihm.
Die Suche nach falschen Sicherheiten untergräbt die Glaubensgewissheit – und irgendwann scheint Gott unendlich weit weg zu sein.
Gott ist eben nicht automatisch nahe bei uns. Er kann fern und fremd wirken. Deshalb wollen wir von Herzen seine Nähe suchen und ihn bitten und ihm danken. Ja, er ist uns nahe. Wenn er uns fern erscheint, dann weil wir uns von ihm entfernt haben.
Quelle: Neukirchener Kalender 2024
Wenn ich auf mein Leben zurück blicke, sehe ich Gott in sehr vielen Situationen an meiner Seite, obwohl ich keine bewusste Beziehung mit ihm hatte. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Verbindung je nach Grad der Sünde sehr stark in der Hintergrund rücken oder gänzlich verschwinden kann, aber die Geduld und Barmherzigkeit ist zu unserer Zeit des neuen Bundes sehr groß.
Ja - Gott ist ein Gott, der nahe ist und auch ferne. Aber er ist immer da. Wie sehr ich seine Präsenz spüre, hängt auch stark von mir ab.
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