Jeremia 15,18

Du bist mir geworden wie ein trügerischer Born, der nicht verlässlich Wasser gibt.

Jeremia 15,18

 

Jeremia ist am Ende. Gott hat ihm mit der Berufung zum Propheten das Leben eines Außenseiters zugemutet. Als Zeichen, dass sich das Volk von Gott abgewendet hat, muss er auf Frau, Kinder und ein Leben in der Gemeinschaft mit Freunden verzichten – das alles ist schwer genug (Kap. 16,2).

 

Nun muss Jeremia erleben, dass seine Gegner triumphieren und ihn verfolgen. Den warnenden Aufruf zur Umkehr ignorieren sie. Jeremia klagt: „Warum nimmt mein Leiden kein Ende, Gott?“

 

Statt Quelle des Lebens scheint Gott für ihn zur Trugquelle geworden zu sein; sie versiegt und er verdurstet. Aber Gott gibt Jeremia zu denken: „Pass dich diesen Kurzsichtigen nicht an. Sie werden merken, dass sie falschliegen. Aber ich bin bei dir, dich zu retten!“

 

Die Not und Verzweiflung eines Jeremia wünscht sich niemand. Wenn uns aber diese Verzweiflung überkommt, dann wollen wir bitten wie Jeremia, um die Kraft, an Gott festzuhalten, der das lebendige Wasser für uns hat.

 

Quelle: Neukirchener Kalender 2024

So dankbar ich auch dafür bin, dass ich Jesus Klopfen gehört habe, so sehr habe ich auch Tage, an denen ich mir manchmal wünsche, dass ich einfach "normal" wäre. Es tut mir weh, wenn die Menschen um mich herum das Evangelium ignorieren oder verspotten. In solchen Momenten fühle ich mich einsam und missverstanden. 

Auf der einen Seite wachse ich im Glauben und erkenne Gottes Wesen immer besser und auf der anderen Seite entferne ich mich dadurch von dem Leben, dass für mich als normal galt; samt den Menschen. Es ist eine Herausforderung, einen Mittelweg zu finden, der einen tiefen Glauben mit Werken erlaubt und Toleranz gegenüber der Welt und Unglauben ermöglicht. 

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