Nimm den Gürtel und mache dich auf und geh hin an den Euphrat und verstecke ihn dort in einer Felsspalte!
Jeremia 13,4
Machtmenschen neigen dazu, andere zu gebrauchen und auszunutzen, und am Ende wie ein altes Kleidungsstück achtlos zur Seite zu schieben – im politischen und religiösen Bereich oder auch im Alltag.
Jeremia sieht, wie in Juda die Machthaber dieser Versuchung erliegen. Gott aber steht auf der Seite der Schwachen. Deshalb wird er die Verantwortlichen entmachten. – Um zu veranschaulichen, wie sie diese lebenswichtige Verbindung zu Gott vernachlässigt haben, schickt er Jeremia mit einem Gürtel an den Euphrat. Dort soll er ihn in einer Felsspalte vergraben und vermodern lassen. Ist der Euphrat dabei schon ein Hinweis auf Israels zukünftiges Schicksal – die Deportation nach Babylon?
Zum Glück ist nicht jeder verdorbene Mensch verloren! Manchmal führt Gott uns weite Wege, um uns unser Unrecht vor Augen zu führen – aber auch, um uns wieder zu sich heimzuholen.
Quelle: Neukirchener Kalender 2024
Ich muss zugeben, dass die Kapitel in Jeremia mich teilweise sehr faszinieren und gleichzeitig erschüttern. Immer wenn ich denke, dass ich Gottes Wesen einschätzen kann, denke ich im nächsten Moment: "Bitte was?"
Einige Handlungen verstehe ich nicht. So viel Gewalt und Bestrafung. Wer ist Gott?
Ein treuer und fürsorglicher Vater, wie man es im neuen Bund wahrnehmen kann oder ein strafender und knallharter Schöpfer?
Oder beides? Ich kann es im Moment noch nicht zusammenkriegen und hoffe, dass ich eines Tages klarer sehen kann.
Bis dahin forsche ich weiter in Gottes Wort und suche immer wieder das Gespräch mit ihm.
Bitte um Weisheit.
Bitte um Vertrauen.
Bitte um Offenbarung.
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