Der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen.
Jeremia 20,11
Manchmal geraten wir in eine Krise, lassen den Kopf hängen und den Mut sinken. Alles erscheint anstrengend und mühsam. Nichts scheint erstrebenswert und erreichbar.
In so einer depressiven Phase des Lebens mag man denken wie der Prophet Jeremia: „Ach, wäre ich doch nur nicht geboren worden! Mir wäre Schmach und Spott erspart geblieben – und auch die, die gegen mich in Erscheinung treten.“
Eine Ich-Krise ist immer auch eine Gott-Krise. Indem ich an mir zweifle, beginne ich auch an Gott zu zweifeln. Vielleicht aber wird Gott in diesem Moment zu einer Art Klagemauer. Und das kann erleichtern.
In der Krise besinnt sich Jeremia eines Besseren. Er hat sich von Gott herausrufen und beauftragen lassen (Kap. 1). Darum ist Gott bei ihm und mit ihm. Darum lässt Gott ihn nicht fallen und gibt ihn auch seinen Widersachern nicht preis. Er kann aufatmen.
Quelle: Neukirchener Kalender 2024
Bei solchen Versen bin ich immer noch unsicher: Wie sehr darf ich trotz Nächstenliebe auch Wut und "Rache" empfinden? Gleichzeitig spüre ich, dass Rachegefühle sehr weit weg sind! Ich wünsche jedem Menschen, dass Gott in deren Leben tritt und sie im Kern verändert; so ist jedem geholfen!
Das heißt nicht, dass jeder Jesusnachfolger perfekt ist, aber immerhin bemüht. Vielleicht ist es naiv, aber ich stelle mir eine Welt, in der jeder Mensch bemüht ist, durch die Brille der Nächstenliebe zu sehen, sehr harmonisch vor. Ich kenne aber auch die Herausforderung, diese Brille tragen zu "müssen". Es gibt Tage, da fällt es mir schwer und dann bitte ich Gott, dass er mir dabei hilft, die Brille immer wieder aufzusetzen und nicht müde zu werden.
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