Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkijas. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.
Jeremia 38,6
Ein Prophet im Auftrag Gottes kann nicht schweigen. Aber was Jeremi sagen muss, ist politisch so brisant, dass es einem den Atem verschlägt: Er rät den Einwohnern von Jerusalem, zu den Babyloniern überzulaufen, die die Stadt belagern. Nur dann würden sie überleben.
Kein Wunder, dass man im Beraterkreis des Königs Verrat" ruft und von König Zedekia fordert, diesen Mann zu beseitigen. Dem König war bewusst, dass Jeremia ein Bote Gottes ist. Trotzdem gab er seinen Ministern nach und lieferte den Propheten der Todesgefahr aus.
Für Jeremia hätte es ein langsamer, schrecklicher Tod werden können, der ihn in der verschlammten Zisterne erwartete. Er wurde es nur darum nicht, weil sich ein Bediensteter des Königs für ihn einsetzte und ihn rettete.
Der Mut eines Einzelnen wird vielleicht nicht viel ausrichten, aber dabei geschieht das Größte: Liebe, Leben, Aufatmen.
Quelle: Neukirchener Kalender 2024
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