Jeremia 7,11

Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle?

Jeremia 7,11

 

Jeremia wirft seinen Mitmenschen das harte Wort von der „Räuberhöhle“ ins Gesicht, so wie Jesus Jahrhunderte später (Mk 11,17). Natürlich ist Gottes Haus kein Rückzugsort für Kriminelle. Doch genau das wirft Jeremia den Tempelpilgern vor. Denn unbarmherziges Verhalten im Alltag und hervorgehobene Frömmigkeit zu den Festtagen passen nicht zusammen, sind einfach verbrecherisch. Statt sich in heuchlerischer Weise auf Gott zu berufen, sollten die Leute ihren Umgang mit anderen Menschen verbessern. Jeremia erinnert an Gottes Gebote und unterstreicht insbesondere das Recht der Fremden und der Armen (V. 6). Wer zum Tempel kommt, soll sich prüfen, ob er nicht selber ein „Räuber“ ist.
Nein, wir sind keine „Heiligen“, aber indem wir in Gottes Gegenwart treten, unterstreichen wir unsere Bereitschaft, unser Tun und Lassen an den Maßstäben der Bibel zu prüfen – und zu verändern.

 

Quelle: Neukirchener Kalender 2024


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